Glossar

Fachbegriffe leicht erklärt

Halbton continuous tone, CT: Bezeichnung für stufenlose Tonwertübergänge, wie er in fotografischen Originalen vorliegt; das englische halftone bezeichnet bereits gerasterte Bilder.

Hardproof hard copy proof: alle körperlich ausgegebenen Prüfdrucke – im Gegensatz zum Softproof, der nur an einem Farbmonitor ausgegeben wird. 

Hardware-Kalibrierung LUT hardware calibration: weitaus präziser als eine Software-Kalibrierung durchführbare Einstellung eines Wide-Gamut-Monitors nach bestimmten Sollwerten. Die Korrektureinträge werden direkt in der monitoreigenen Farbtabelle (Hardware-LUT) vorgenommen, beispielsweise bei NEC mit einer Genauigkeit von 14 Bit = 16384 Stützwerten. Die LUT der Grafikkarte bleibt dabei unangetastet, wodurch das Bildsignal nicht eingeschränkt wird und der Farbdynamikumfang auf höchstmöglichem Level erhalten bleibt. Jedem Farbkanal kann außerdem eine individuelle Tonwertreproduktionskurve (TRC) zugeordnet werden. Der Kalibrierungsvorgangselbst wird mit Hilfe eines Monitor-Kolorimeters durchgeführt, beispielsweise basICColor DISCUS, das in der Lage ist, sowohl direkt auf dem Bildschirm als auch im üblichen Betrachtungsabstand zu messen.

Hausfarbe corporate/CI color: siehe Unternehmensfarbe

Hautfarbe skin color, human complexion: Farbnuancen, die besonders hohe Ansprüche an die visuelle Übereinstimmung mit Farbmessdaten und Colormanagement-Ergebnissen und während der Qualitätskontrolle im Fortdruck stellt.

HDR-Fotografie high dynamic range photography: unnatürlich übersteuerte Kontrastierung in Fotografien; identische, aber unterschiedlich lang belichtete Motive werden in speziellen Programmen nach wählbaren Algorithmen zu einem Bild verrechnet; neben JPEG und TIFF werden auch HDR-Formate geschrieben, beispielsweise HDRI oder OpenEXR.

Heatset-Druckfarben heatset inks: Druckfarben für Rollenoffsetmaschinen mit Heißlufttrocknung; die Bindemittel enthalten spezielle Mineralöle, die unter Heißluft verdunsten und verdampfen und die auf den Bedruckstoff (gestrichen oder ungestrichen) oder Scheuerfestigkeit abgestimmt sind. Der erreichbare Trockenzustand wird durch die Verweilzeit und die Temperaturverhältnisse im Schwebetrockner bestimmt.

Hellbezugswert luminance factor: vom Farbenordnungssystem unabhängiger und somit zwischen den Systemen vergleichbarer Wert A für die Kennzeichnung der Helligkeit einer Körperfarbe; in CIEXYZ wird A mit der Y-Valenz (Grün) gleichgesetzt.

Hellempfindlichkeitskurve luminous efficiency function: V(λ) beschreibt die spektrale Hellempfindlichkeit des menschlichen Auges bei Tageslicht für den 2°-Normalbeobachter. Das Maximum liegt im Grün bei 555 nm. Somit erklärt die H. auch, warum der Mensch mehr grüne Farbnuancen als rote oder blaue unterscheiden kann, „Grün gut für die Augen“ ist und im Operationssaal meistens grüne Kittel getragen werden. 

Hellheit brightness: Synonym für die Helligkeit eines Selbstleuchters (Lichtquelle, Monitor).

Helligkeit, Luminanz lightness, luminance: Leuchtdichte L in Candela pro Quadratmeter [cd/m²], Stärke einer Lichtempfindung. Jede Farbempfindung ist auch mit einer Helligkeitsempfindung verbunden, das heißt, der Luminanzkanal Hell–Dunkel ergänzt die beiden Chrominanzkanäle Rot-Grün und Blau-Gelb, beispielsweise L* im CIELAB-/CIELCH-Farbmodell.

HiFi-Color high fidelity color: Mehrfarbendruck, bei dem die verschwärzlichten CMY-Mischfarben RGB durch eigenständige Farbauszüge ersetzt werden, was den Druck reiner RGB-Töne ermöglicht. Bei der Farbseparation werden die RGB-Druckfarben mit den CMY-Rasterwinkeln ersetzt; bekanntestes HiFi-System für den Offsetdruck ist Pantone Hexachrome, am stärksten ausgebaut ist ederMCS mit mehreren CMY- und RGB-Tönen.

Highkey high-key image: kontrastarmes Bild, das nur in den Vierteltönen (Hochlichtbereich) Zeichnung aufweist und deshalb sehr hell erscheint; im Druck sehr anfällig für Schwankungen der Farbbalance.

Histogramm histogram: Häufigkeitsverteilung der Tonwerte im Bitmap-Bild; kann in jedem besseren Bildbearbeitungsprogramm eingesehen und editiert werden, beispielsweise für Kontraststeigerung (durch Spreizung) und Weißabgleich.

HKS-Fächer HKS color guide: von den deutschen Herstellern Hostmann-Steinberg (Huber-Gruppe), K+E (Flint Group) und Schmincke Künstlerfarben gemeinsam entwickeltes Auswahlsystem von Sonderfarben, die bei Bedarf von den Herstellern/Handelspartnern als reine Mischungen zur Verfügung gestellt werden oder von den Druckern selbst aus 9 Grundfarben + Schwarz und Weiß gemischt werden können. Die Farbfächer enthalten 88 Basisfarben, in der Version „3000+“ 3520 intuitive Abstufungen (88 × 40 Nuancen), jeweils mit der Angabe von Echtheiten, Mischrezept und bestmöglicher CMYK-Annäherung sowie Beispielen für Farb- und Kontrastwirkung; Bedruckstoffe: „K“unstdruck (Farbschichtdicke 1,5 g/m²) und „N“atur (2 g/m²) sowie „Z“eitung, „En“ (Endlos natur) und „Ek“ (Endlos mattgestrichen) mit 1,2 bis 1,4 g/m²; digitale Produkte: HKS-Farbbibliothek standardmäßig in Techkon-Spektraldensitometern, Plug-ins für Adobe CS und QuarkXPress, 97 Webfarben (hexadezimal).

HLS siehe intuitiv

Höhung whitening: Steigern der Kontrastfähigkeit von Farben durch helle Pigmente (Mischweiß); siehe auch Schönung 

Holografie holography: Fotografie, die in einem speziellen Aufzeichnungsmedium die räumliche Wiedergabe einer Szene erlaubt. Für die Farbholografie werden auf die abzubildende Szene einfarbige Laserstrahlen in den Farben RGB gelenkt, wonach das reflektierte und gestreute Licht ein Wellenmuster bildet, das mit den Originalstrahlen ein gemeinsames Interferenzmuster bildet, das fotografisch aufgezeichnet wird. Dieses Hologramm entfaltet seine Raumbildwirkung unter jedem Licht, in dessen Spektrum genügend Rot-, Grün- und Blauanteile vorhanden sind.

holografische Farben holographic inks: Druckfarben mit eingearbeiteten Aluminium-Spiegelpartikeln, die hologrammtypische (regenbogenartige) und andere Glanzeffekte zeigen. In Verbindung mit vorgefertigten Hologrammgrafikdateien lassen sich Prägehologramme imitieren. Anbietertbeispiele: Avery Dennison Metalure/Eckart Topstar (Offset), Excalibur Glitter (Siebdruck), Flint HIP (UV-Flexo); wegen Eignung für Sicherheitsdruck meist nur für registrierte Anwender.

HSB, HSI, HSL, HSV, HVC siehe intuitiv

Hybriddruck hybrid printing: von KBA entwickelte und optimierte Technologien; 1. im Bogenoffset der Druck mit Hybridfarben (gleichermaßen oxidativ trocknend und UV-härtend, ohne Dispersionsprimer UV-lackierbar, hohe Glanzkontrasteffekte) auf glänzend und matt gestrichene Substrate; 2. auf der KBA Cortina der Zeitungs- und Beilagendruck ohne Farbwechsel mit Coldset-Wasserlosoffsetfarben bei unveränderter Tonwertzunahme, wobei die Beilagenbahn durch einen Heatset-Schwebetrockner läuft – eine Alternative zum Beilagendruck mit Coldset-Farben ohne Heatset-Trockner und bei veränderter Tonwertzunahme (FM-Raster, aufgebessertes Zeitungspapier).