Glossar

Fachbegriffe leicht erklärt

tag definiertes Datenfeld („Anhänger“) im TIFF-ähnlichen ICCProfilformat, das vorformulierte Einträge gemäß ICC-Porfilformatspezifikation enthält, beispielsweise das AtoB0Tag, das eine Farbtransformation zwischen Gerät und PCS unter Verwendung einer Look-up-Tabelle vorschreibt.

Tageslicht daylight, diurnal light: von der CIE definierte spektrale Strahlungsverteilungen, die sich an verschiedenen Sonnenhöhe- und Sonneneinstrahlungswinkel-Phasen orientieren (Tageslichtphasen) und durch technische Lichtquellen als „künstliches Tageslicht“ (artificial daylight) nachgestellt werden können: D50 5003 K, D55 5503 K, D65 6504 K, D75 7504 K. Die Definition schließt die jeweiligen natürlichen UV-Anteile des Sonnenlichts ein.

Tarnfarbe camouflage color: Farbnuance oder rasterähnliche Mischung mehrerer Farbnuancen, die ein visuelles Verschmelzen der Farboberfläche mit dem Umfeld ermöglicht.

TCB, Techkon Color Book in CIELAB, spektralem Remissionsgrad oder spektraler Dichte definierte Festwertetabellen für Farbbibliotheken in Techkon-Spektraldensitometern (HKSFarbbibliotheken vorinstalliert) mit optimierten Farbwerten inkl. Meta-Informationen (Messmodus, Papierweißbezug usw.); kann in Verbindung mit der Techkon-Connect-Software aus Farb- und Dichtemesswerten selbst generiert werden. TCB entspricht der ISO 28178, auf die Ende 2011 das Farbtabellenformat ANSI CGATS.17 umgestellt werden muss.

Teildruckfarbe separation color: siehe Prozessfarben

Tertiärfarben, Pastelltöne tertiary colors, pastel tones: Farbnuancen, die aus mindestens 3 Primärfarben oder aus Primärund Sekundärfarbe gemischt werden, beispielsweise Braun, Hauttöne usw.

Testbild,-form test chart, target, patch chart, test form: im Colormanagement die Vorlagen samt Referenzdatei für die Charakterisierung von Eingabe- und Ausgabegeräten, beispielsweise ECI2002, IT8.

TFT, Thin Film Transistor siehe Aktivmatrix-Display

Thixotropie thixotropy: rheologische Eigenschaft einiger im Lieferzustand hochviskoser Farben (beispielsweise UV-Farben oder hochpigmentierte Intensivskalen), durch ein Farbrührwerk im Farbkasten oder die Farbspaltung im Farbwerk ihre Viskosität zu erniedrigen und somit eine günstige Verarbeitungskonsistenz zu erreichen; nach Ende des Rührens stellt sich wieder die hohe Ausgangsviskosität ein.

TIC, total ink coverage siehe Gesamtfarbbedeckung

Tiefen shades, shadow tones: dunkle Bildpartien bzw. hohe Tonwerte; siehe auch Lichter

Tiefenkompensation shadow compensation, black point comp.: Einstellungsoption bei der ICC-Profilbehandlung in Bildbearbeitungsprogrammen; wirkt hauptsächlich in Verbindung mit der Farbwiedergabeabsicht „relativ farbmetrisch“ und passt die tiefste Graustufe des Druckprozesses an die tiefste Graustufe der Eingabe an.

TIFF tagged image file format ISO-Dateiformat für die Bilddarstellung als Pixelgrafik; Farbkanäle: monochrom, RGB, CMYK, L*a*b*, eingefärbte Graustufenbilder in DeviceN, N=2; 8-Bit-Alphakanäle; fünf verlustfreie Komprimierungsmethoden. Derivate: TIFF/IT beschreibt ein auf die Besonderheiten der medienunabhängigen Bildverarbeitung zugeschnittenes Bilddateiformat und erlaubt die ICC-Profileinbettung. TIFF-G4 (1-Bit-TIFF) ist als Separationen-Ausgabeformat für die Druckplattenbebilderung ebensogut für die Echtzeit-Rekonstruktion eines Softproofs am Druckmaschinen-Leitstand tauglich, vor allem im Zeitungsdruck, indem durch Entrasterung und Dekalibrierung die Druckbogenanmutung am Monitor farbverbindlich simuliert werden kann. TIFF/EP ist als Alternative zu RAW das Bilddateiformat für Digitalfotografie.

Tinten inkjet inks: kaum Bindemittel enthaltende, auf Lösemitteln oder Wasser basierende Dispersionen von Farbstoffen oder Pigmenten; Inkjet-T. trocknen durch Lösemittel-Verdunstung oder UV-Strahlenhärtung.

Toleranz tolerance: zulässige Abweichung im Bezug auf ein vorgegebenes Ziel; Anwendung beispielsweise in den Kriterien der Farbverbindlichkeit.

Toner toner: pulverartige Druckfarbe (Partikelgröße 5 bis 30 μm) in elektrofotografischen Drucksystemen; enthält Pigmente, Kunstharze (Wärmefixiermittel), elektrostatisch aufladbare oder magnetisierbare Metalloxide und das Rieselverhalten beeinflussende Hilfsstoffe; Dispergierung kleinerer Partikel (1 μm) als Flüssig-T. für Offsetqualität möglich (Toyo Electro Ink für HP indigo press).

Tonwert tone (value): relativer, das heißt auf ein Minimum (beispielsweise Papierweiß) und ein Maximum (Vollton) bezogener Helligkeitsgrad. Der T. kann strukturlos als Halbton (messbar als optische Dichte) und strukturiert als Pixelton bzw. Rasterton (messbar als integrale optische Dichte) sowie als Farbwert (messbar als Farbdichte und/oder Farbort) wiedergegeben werden.

Tonwertreproduktionskurve tone reproduction curve, TRC: Gradationskurve eines Farbauszuges; in digitalen Bildbearbeitungsprogrammen wird die TRC neben der globalen Farb- und Tonwertkorrektur zur Erzeugung von Kontrast- und Färbungseffekten direkt bearbeitet.

Tonwertumfang dynamic/tonal range: Helligkeitsdifferenz zwischen hellstem und dunkelstem Tonwert in einer Vorlage oder eines Eingabegeräts, das diese Differenz erfassen kann.

Tonwertzuwachs, Tonwertzunahme TWZ dot gain, tone value increase, TVI: in Tonwertübertragungsprozessen allgemein festzustellende Veränderung der Tonwerte zwischen Datenbestand und Druck. Werden bunte Tonwerte übertragen, kommt es zu Farbverschiebungen, die sich allerdings bei genauer Kenntnis des Übertragungsprozesses berücksichtigen lassen, um eine gewünschte Farbwiedergabe zu erzielen. Ursache: Rasterpunktverbreiterung im Offsetduck, abhängig von Druckfarben-Konsistenz (Bogenoffset, Heatset, Coldset, UV, wasserlos), Bedruckstoff, Rasterweite sowie Rastermodulation.

Transmission transmission: Lichtdurchgang durch ein transparentes Medium; Pendant zur Remission an opaken Oberflächen.

Transparenz transparency: Durchsichtigkeit von Folien, Filtern und anderen Medien, die einen mehr oder weniger klaren Durchblick erlauben. Anwendung: Farbfilter, Polfilter. 

Transluzenz translucency: Lichtdurchlässigkeit, beispielsweise von Papier.

Trichromasie trichromatic vision: Normalsichtigkeit, farbrichtiges Tagsehen mit den 3 Grundvalenzen PDT.

Tritanomalie tritanomaly: Farbenfehlsichtigkeit; Blaurezeptorschwäche, Blau-Gelb-Metamerie.

Trocknungsdifferenz,-drift dryback: aus Messungen an der feuchten und getrockneten Druckfarbenschicht resultierende Differenzen: 1. Farbdichtewerte (feucht höher als trocken), 2. Farbwerte (Farbartverschiebung, oft ins Rötliche). 

Trocknungseinstellung drying behaviour: herstellerseitiges Anpassen der Verdruckbarkeits- und Trocknungseigenschaften einer hauptsächlich oxidativ trocknenden Druckfarbe mit Hilfe von Zusatzstoffen an die drucktechnischen Bedingungen und Bedruckstoffe, beispielsweise kastenfrisch (duct-fresh), walzenfrisch (roller-feresh) und wegschlagend (penetrating). Eine T. verkörpert den bestmöglichen Kompromiss zwischen problemloser Verdruckbarkeit (kein Antrocknen im Farbwerk) und guter Trocknung.